Inventory - Mach' mal Ordnung



"Inventory" - Ein Soul-Pop-Mantra für das Loslassen

Es gibt Songs, die nicht nur klingen, sondern sprechen – „Inventory“ gehört in diese Kategorie. Der Titel allein verrät die Richtung: Es geht um das emotionale Ausmisten, um die Frage, was bleibt und was gehen darf. Schon die ersten Zeilen – „Zwischen Kisten voller Tage, hallt ein leises ‚Schon okay‘“ – sind kein bloßer Einstieg, sondern ein poetischer Befreiungsschlag. Hier wird nicht gejammert, sondern sortiert, mit einer Gelassenheit, die man in der heutigen Poplandschaft selten findet.

Der Text bewegt sich zwischen Deutsch und Englisch, und genau darin liegt seine Magie. Die deutschen Passagen wirken wie intime Randnotizen, während die englischen Lines den Blick weiten: „Plans in the fog, they flicker and glow, I hold my breath and let them flow.“ Das ist kein typischer Hook, sondern ein Mantra für alle, die sich im Übergang befinden – zwischen „Hätt’ ich“ und „Bald“.

Musikalisch schreit „Inventory“ nach einem Modern Soul-Pop-Setting mit Motown- und Memphis-Groove. Stell dir warme Rhodes-Akkorde vor, einen Laid-back Bass, der wie ein Herzschlag pulsiert, und Drums, die nicht hetzen, sondern tragen. Dazu Sax-Stabs, die wie kleine Lichtblitze im Chorus aufleuchten, und eine Stimme, die nicht glänzen will, sondern berühren. Das Ganze gibt so ein warmes – Retro-Gefühl mit modernem Sound.

Was den Song besonders macht, ist seine Haltung. Kein „Alles wird gut“-Kitsch, sondern realistischer Optimismus: „Ich lern, dass Fehlen manchmal Platz macht für mehr, die Lücken sind Fenster, und dahinter wird’s hell.“ Das ist nicht nur lyrisch stark, sondern gesellschaftlich relevant. In einer Welt, die von Selbstoptimierung und Leistungsdruck getrieben ist, setzt „Inventory“ auf Entschleunigung und Selbstakzeptanz – und das ohne erhobenen Zeigefinger.

Bottom Line:
 „Inventory“ ist kein Song für den schnellen Konsum. Er ist ein Soundtrack für Übergänge, für Menschen, die ihre Listen nicht mehr als Last, sondern als Licht begreifen wollen. Ein Stück, das sich zwischen Soul, Lo-Fi und moderner Poesie bewegt – und dabei eine Botschaft sendet, die wir alle brauchen: Pack leicht. Und morgen packt dich das Wir.

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